Wissenswertes über induktive Höranlagen

In lärmerfüllter Umgebung oder in Räumen mit starkem Hall oder Echos ist es selbst für guthörende Personen schwer, einer Darbietung zu folgen und sie zu verstehen. Für Personen mit Hörschwierigkeiten, die Hörgeräte benützen, ist es unter solchen Umständen zumeist gänzlich unmöglich zu verstehen, was gesagt wird.

Aus diesem Grund wird immer mehr Wert darauf gelegt, durch die Installation von induktiven Höranlagen Hörbehinderten mit Hörgeräten die störungsfreie Teilnahme an Veranstaltungen zu ermöglichen. Betroffen sind dabei z.B. Kirchen, Theater, Kinos, Vortragssäle, Kassa- und Verkaufsschalter, Informations- und Beratungsstellen, Altenheime, Schulen sowie andere öffentliche Gebäude. Inzwischen gibt es Installationen in Fahrzeugen, in Banken und Arztpraxen als auch in Spitälern. Es gibt nahezu keinen Bereich, wo induktive Höranlagen nicht installierbar wären.

Der große Vorteil von induktiven Höranlagen ist die Tatsache, dass alle übertragenen Informationen vollkommen unverzerrt das Ohr des Hörers erreichen. Es findet keinerlei Beeinflussung vom Abstand zur Darbietung oder von sonstigen Hintergrundgeräuschen im Raum statt. Die Sprache ist klar und rein hörbar und somit gut verständlich.

Werden Fernseh- oder Radiogeräte an eine induktive Höranlage angeschlossen, ist ein störungsfreies Hören der Sendungen möglich, ohne z.B. die Nachbarn durch zu hohe Lautstärken zu beeinflussen. Moderne Geräte der Unterhaltungselektronik ermöglichen den Anschluss an eine induktive Höranlage zumeist ohne Probleme. Dazu werden sehr preiswerte und kompakte Geräte angeboten, die die Installation induktiver Höranlagen in Wohnungen einfach und preiswert ermöglichen. In bestimmten Fällen übernehmen sogar die Bundessozialämter die Kosten für eine derartige Installation.

Gerade im Zusammenhang vermehrter Integration behinderter Menschen sollte auf die Hörbehinderten, hier insbesonders auf die Schwerhörigen, nicht vergessen werden und die Installation von induktiven Höranlagen vermehrt berücksichtigt werden.

Wissenswertes zum Funktionsprinzip einer induktiven Höranlage

Das Audiosignal (1), von einer vorhandenen Beschallungsanlage oder einem Mikrofon kommend, wird in einen Induktionsschleifenverstärker (2) eingespeist. Dieser Stromverstärker speist an seinem Ausgang eine Induktionsschleife (3), oder auch in speziell zusammengeschaltete Induktionsschleifen. Der Strom in den Leitungen der Induktionsschleife erzeugt ein Magnetfeld im Bereich der Zuhörer (4). Durch sorgfältige Planung der Schleife wird gewährleistet, dass der gewünschte Bereich gleichmäßig in bester Qualität versorgt wird. Das Magnetfeld wird von der T-Spule (5) des Hörgeräts (6) empfangen und dort in ein hochwertiges Wiedergabesignal verstärkt, welches dann ohne Umwege den Betroffenen erreicht.

Die induktive Höranlage, die auch Induktionsschleifen-anlage, Hörschleife, Ringschleifenanlage oder T-Schleife genannt wird, ist eine technische Hörhilfe, die es Menschen mit einer Hörbehinderung ermöglicht, wieder am normalen gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Induktionsschleife überträgt den Ton direkt in das Hörgerät, dadurch werden Hintergrundgeräusche, wie z.B. Störgeräusche und Nachhall, wirksam unterdrückt. Eine Induktionsschleife ermöglicht somit den drahtlosen, störungsfreien Empfang von Audiosignalen wie Musik oder Wortbeiträge in Veranstaltungsräumen. Der Ton ist direkt und ohne Hintergrundgeräusche im Hörgerät zu hören. Teure Empfänger werden nicht benötigt und vor allem muss man sich nicht als Hörgeschädigter bei der Nachfrage um ein Gerät zu erkennen zu geben.

Dank moderner Computertechnologien (CAD-Planung) ist es heute möglich, auch komplexe Ringleitungssysteme zu planen und zu verwirklichen. Früher undenkbar, heute aber problemlos möglich, können in mehreren nebeneinander liegenden Räumen unterschiedliche Programme ohne gegenseitige Beeinflussung oder Störung übertragen werden. Diese Anwendung ist z.B. für Schulen, Universitäten, Kinos, etc. von Interesse. Es ist möglich, induktive Höranlagen in großen Objekten wie etwa Theatern, Opern etc. so zu planen und zu installieren, dass jeder Sitzplatz von induktiven Signal erreicht wird, unabhängig davon, ob Parkett, Parterre oder zweiter Rang.

Natürlich bedürfen derartige Systeme einer genauen und umfangreichen Planung und sorgfältigen Installation. Wesentlich ist, dass bereits rechtzeitig mit der Planung derartiger Systeme begonnen wird und nicht, wie heute leider immer noch gängige Praxis, erst im letzten Moment an die Installation einer induktiven Höranlage gedacht wird.